„Wir haben noch einen Platz frei – bei Jan Ullrich in der Mannschaft.“ Dieses Angebot von Alfred Röder, dem Veranstalter des Deutschland-Grand-Prix konnte ich mir natürlich nicht entgehen lassen. Der Tour-de-France-Sieger von 1997 plante bei dem Jedermann-Zeitfahren in Bad Saulgau seinen ersten öffentlichen Auftritt nach einem Burnout.

Jan Ullrich und Jens Vögele im Gespräch im Ziel beim Deutschland Grand Prix in Bad Saulgau
Das Lachen kehrt zurück: Im Ziel fällt die Anspannung ab. Zumindest meine. Ralph Klohs

Wäre das Rennen nicht gewesen, der Nachmittag hätte fröhlicher nicht sen können. Wir hatten Spaß. Jan Ullrich war gelöst, das Rennen aber war die Hölle – für mich. Weil die Leistungsunterschiede zwischen Hobbysportler und Ex-Profi schlicht und ergreifend exorbitant sind. Ohne Windschatten wäre ich wahrscheinlich gestorben. Aber irgendwie haben wir es dann zusammen doch ins Ziel geschafft.

Ein Autogramm von Jan Ullrich
Jan Ullrich schreibt augenzwinkernd auf meine Autogrammkarte: „Dein Windschatten hat mich gerettet.“ Jens Vögele I 360°-Kommunikation

Wir hatten ausgemacht, dass wir mit dem Fachmagazin ROADBIKE seine Rückkehr in die Öffentlichkeit begleiten. Mit einer Reportage über das Zeitfahren. Und mit einer Reisestory über seine Wahlheimat in der Schweiz. Das Thema Doping wollten wir in diesen Geschichten bewusst ausblenden, stattdessen aber in einem großen Interview mit ihm über seine sportliche Vergangenheit reden. Die Reisestory haben wir schlussendlich nicht veröffentlicht, weil Jan Ullrich das ausgemachte Interview kurzfristig absagte.

Hier geht’s zu meiner Reportage, die im Magazin ROADBIKE, Ausgabe 9/2011, erschienen ist.